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Jahresbericht der FIU 2024: Was Du jetzt über Geldwäsche, Kryptorisiken und neue EU-Vorgaben wissen musst

Die Financial Intelligence Unit (FIU) hat ihren Jahresbericht 2024 veröffentlicht – und der hat es in sich. 

Wenn Du als Compliance-Verantwortlicher, Geldwäschebeauftragter oder im Bereich Finanzkriminalität tätig bist, solltest Du diesen Bericht sehr genau lesen. Denn er zeigt nicht nur, wie sich Geldwäschemethoden verändern, sondern auch, welche strategischen und operativen Herausforderungen auf Dich zukommen.

In diesem Artikel erfährst Du die wichtigsten Entwicklungen, neue Risikofaktoren durch Kryptowerte, die Pläne zur EU-Aufsichtsbehörde AMLA und was das für Deine tägliche Praxis bedeutet.

Jahresbericht der FIU 2024

💡 2024 war ein Jahr des Umbruchs – und der Digitalisierung

Die FIU hat 2024 zentrale Reformschritte abgeschlossen. Im Fokus: mehr Datenintelligenz, automatisierte Risikobewertung und gezielte Analysen.

Was das für Dich bedeutet: Verdachtsmeldungen werden heute nicht mehr gleich behandelt – sie werden gefiltert, priorisiert und mit Hochrisikomustern abgeglichen. Wenn Du Meldungen abgibst, musst Du Deine Risikoanalyse und Dokumentation absolut fundiert aufbauen.

Tipp: Im Lehrgang zum Chief Compliance & Regulatory Officer erhältst Du praxisnahe Einblicke in regulatorische Anforderungen, Systemaufbau und Meldewesen – ideal für Deinen nächsten Karriereschritt.

🧠 Neue Einheit „Sharks“: Jagd auf die großen Fische

Ein echtes Highlight im Bericht ist die neue Analyseeinheit der FIU namens „Sharks“. Sie verfolgt komplexe Finanzströme international – mit Fokus auf große, strukturierte Geldwäschenetze.

Was Du wissen solltest:

  • Die Sharks nutzen Netzwerkanalysen, Blockchain-Tools und OSINT-Recherchen, um Betrugs- und Geldwäschestrukturen zu enttarnen.

  • Der „Follow-the-Money“-Ansatz wird künftig auch bei der Auswahl von Fristfällen, Verdachtsmeldungen und Ersuchen eine größere Rolle spielen.

  • Ziel ist, die Zusammenarbeit mit Strafverfolgung noch zielgerichteter zu gestalten.

📉 Ein Rückgang bei den Verdachtsmeldungen – aber ein Anstieg bei der Qualität

2024 sind weniger Verdachtsmeldungen eingegangen – rund 265.708 Meldungen insgesamt (minus 17 % gegenüber dem Vorjahr). Das liegt nicht etwa daran, dass es weniger Risiken gibt, sondern am sogenannten „Eckpunktepapier“ der FIU und BaFin, das die Meldepflicht präzisiert hat.

Für Dich bedeutet das:

  • Du musst klare Kriterien anwenden, wann eine Meldung notwendig ist – und wann nicht.

  • Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Nachvollziehbarkeit, Dokumentation und Risikoabwägung.

Empfehlung: Mit der Zertifizierung zum Chief AML Officer lernst Du, wie Du Risikoindikatoren systematisch erfasst, Fristfälle korrekt einordnest und Deine Verdachtsmeldungen professionell aufbereitest.

🔍 Schwerpunkt 2024: Kryptowerte und neue Geldwäschetechniken

Ein zentrales Thema des Berichts ist der Missbrauch von Kryptowerten zur Geldwäsche. Die FIU berichtet von einem typischen Fall:

  • Zunächst unauffällige Verdachtsmeldung → später als Teil eines großen Krypto-Betrugsnetzwerks identifiziert.

  • Beteiligte nutzten Bitcoin, Ethereum, Tether und weitere Kryptowährungen, um Gelder zu verschleiern.

  • Wallets, Mixing-Services und NFTs dienten als Tools zur Verschleierung und Transaktionsverschachtelung.

Fakten aus dem Bericht:

  • 8.711 Meldungen mit Kryptobezug im Jahr 2024 – Tendenz steigend.

  • Hauptmeldepflichtige: Kreditinstitute, Zahlungsdienste, CASPs.

  • Neue Phänomene: NFTs, Masternodes, nicht handelbare Token, scheinbare Investitionsmodelle.

Wenn Du im Bereich Financial Crime arbeitest, musst Du diese Entwicklungen genau im Blick haben. Du willst tiefer einsteigen? Dann informiere Dich jetzt über den Lehrgang zum Chief Financial Crime Officer.

📊 Zahlen, die Du kennen solltest (Auswahl):

Kennzahl Wert 2024 Entwicklung
Analyseberichte 87.731 +8 %
Meldungen mit Kryptobezug 8.711 +8 %
Staatsanwaltschaftliche Rückmeldungen 41.821 +21 %
Neue Verpflichtete registriert 98.810 mehr als verdreifacht
Sofortmaßnahmen 50 rückläufig, aber selektiver Einsatz

🌍 Internationale Kooperation & AMLA

Der Blick geht weit über Deutschland hinaus. Die AMLA (Anti-Money Laundering Authority) der EU wird in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle spielen. Sitz ist Frankfurt am Main, operative Tätigkeit startet 2025, mit voller Wirksamkeit ab 2028.

Was sich dadurch für Dich ändert:

  • Es gibt einheitliche Regeln in der EU, keine Spielräume durch nationale Interpretationen.

  • Neue verpflichtete Gruppen kommen hinzu: Crowdfunding, Luxusgüter, Profifußball.

  • Die AMLA wird FIUs koordinieren, gemeinsame Risikoanalysen ermöglichen und Sanktionen überwachen.

Vorausschauend handeln heißt jetzt: Deine Systeme, Prozesse und Mitarbeiterschulungen an europäische Standards anpassen – nicht erst 2028.

📘 Praxisimpulse: Was Du konkret tun solltest

  1. Überprüfe Deine Melderoutinen

    • Nutzt Du die Eckpunktepapiere der FIU?

    • Gibt es Checklisten für Fristfälle und Nicht-Meldepflichten?

  2. Stärke Deine Analysekompetenz

    • Nutze Tools zur Netzwerk- und Transaktionsanalyse.

    • Schulen Deine Teams Krypto-Transaktionen und digitale Spurenauswertung?

  3. Nutze die neuen Orientierungshilfen

    • Die FIU hat gemeinsam mit der BaFin eine Praxisanleitung zu § 43 GwG veröffentlicht – lade sie herunter!

  4. Verknüpfe klassische und digitale Erkenntnisse

    • Viele Fälle beginnen klassisch (Banküberweisung) und enden digital (Wallet, NFT).

    • Nur wer beides kann, erkennt das Gesamtbild.

🔮 Zukunftsausblick 2025+

Die Herausforderungen werden nicht weniger – im Gegenteil:

  • KI und automatisierte Transaktionen erschweren Rückverfolgbarkeit.

  • Internationale Netze, z. B. über Plattformen mit Sitz auf den Seychellen, nehmen zu.

  • Geldwäschetypologien wandeln sich rasant – aus alt wird digital, aus sichtbar wird verschleiert.

Die gute Nachricht: Die FIU ist aufgerüstet, international vernetzt und entwickelt sich weiter. Und Du kannst das auch.

💬 Fazit: Deine Rolle wird anspruchsvoller – und relevanter

Ob als Chief AML Officer, Compliance Officer oder Spezialist für Finanzkriminalität: Deine Arbeit schützt nicht nur das eigene Institut, sondern ist Teil eines größeren, europäischen Sicherheitssystems. Die FIU 2024 zeigt, dass Analyse, Digitalisierung und internationale Zusammenarbeit die Zukunft bestimmen.

Nutze das Wissen, die Instrumente und die Netzwerke, um Deine Compliance-Strategie 2025 zukunftsfest aufzustellen.

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